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Die Beurteilung der Geschichte der ungarnländischen Räterepublik bewegte sich im Laufe der vergangenen mehr als 9 Jahrzehnten unter Extremitäten.

Laut der einen (heutzutage nicht mehr modischen) Auffassung ist sie der Höhepunkt der ungarischen Geschichte in der Zeit vor dem Jahr 1945, laut der anderen (heutzutage sehr modischen) Auffassung ist sie einfach nur ein Entgleisen.

Sie sei also kein organischer Teil der Geschichte von Ungarn.

Wollen wir uns aber dem Thema real nähern, so sollen wir unsere Erzählung mit dem Ersten Weltkrieg beginnen. Dieser grosse Krieg begann – aus ungarischem Gesichtspunkt gesehen – mit katastrophalischen Vorzeichen. Es war ja (für einen jeden Seher) klar, dass das Land aus diesem Krieg nicht gut herauskomen kann.

Wenn es als Sieger hervorgehe, würde sich die Österreichisch-ungarische Monarchie dem Willen von dem sieghaften Berlin vollkommen unterordnen. Noch dazu würde der Territorialgewinn als Folge des Sieges die ja sehr solide, nicht längst zustandekommene Überzahl der ungarischen etnischen Gruppe in Ungarn verschwinden.

Wenn wir den Krieg verlieren, dann werde das historische Reich von der sieghaften Entente zu Gunsten der Nationalitäten liquidiert.

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Genese_Ziele_und_handlungsspielraum_der Ungarlandischen_Raterepublik

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2011.11.30.